Frage:

Einige Anhänger von Umar behaupten, dass die Nachfolgeschaft laut dem Qur’an durch die Beratung der Gläubigen erfolgen würde und zitieren: „Und die auf ihren Herrn hören und das Gebet verrichten, ihre Angelegenheiten durch Beratung regeln und von dem, was Wir ihnen beschert haben, spenden.” [Ash-Shura 42:38] Geht es hierbei tatsächlich um die Nachfolgeschaft?

Antwort:

Der Grund, warum die Irrenden auf solche Mittel zurückgreifen müssen, ist die Tatsache, dass es niemals in der Menschheitsgeschichte vorkam, dass ein Prophet seine Nachfolgeschaft einer Beratung überließ. Ein aufmerksamer Leser, der das betreffende Kapitel näher betrachten würde, käme gewiss nicht auf den Gedanken, dass sich etwas an dieser Verfahrensweise Gottes geändert hätte:

„Und was immer euch zuteil geworden ist, ist Nutznießung des diesseitigen Lebens. Was aber bei Gott ist, ist besser und hat eher Bestand für die, die glauben und auf ihren Herrn vertrauen, Die die schweren Sünden und die schändlichen Taten meiden und, wenn sie in Zorn geraten, (lieber) vergeben, Und die auf ihren Herrn hören und das Gebet verrichten, ihre Angelegenheiten durch Beratung regeln und von dem, was Wir ihnen beschert haben, spenden, Und die, wenn ihnen Ungerechtigkeit widerfährt, sich selbst helfen. Eine schlechte Tat soll mit etwas gleich Bösem vergolten werden. Wer aber verzeiht und Besserung schafft, dessen Lohn obliegt Gott. Er liebt ja die nicht, die Unrecht tun. Und die, die sich selbst helfen, nachdem ihnen Unrecht getan wurde, können nicht belangt werden.” [Ash-Shura 42:36-41]

فما أوتيتم من شيء فمتاع الحياة الدنيا وما عند الله خير وأبقى للذين آمنوا وعلى ربهم يتوكلون والذين يجتنبون كبائر الإثم والفواحش وإذا ما غضبوا هم يغفرون والذين استجابوا لربهم وأقاموا الصلاة وأمرهم شورى بينهم ومما رزقناهم ينفقون والذين إذا أصابهم البغي هم ينتصرون وجزاء سيئة سيئة مثلها فمن عفا وأصلح فأجره على الله إنه لا يحب الظالمين ولمن انتصر بعد ظلمه فأولئك ما عليهم من سبيل

„Es ist um der Barmherzigkeit Gottes willen, daß du ihnen gegenüber umgänglich warst. Wärest du grob und hartherzig gewesen, wären sie rings um dich fortgelaufen. So verzeihe ihnen und bitte für sie um Vergebung und ziehe sie zu Rate in den Angelegenheiten. Und wenn du dich entschlossen hast, dann vertraue auf Gott. Gott liebt ja die, die vertrauen.” [Al Imran 3:159]

فبما رحمة من الله لنت لهم ولو كنت فظا غليظ القلب لانفضوا من حولك فاعف عنهم واستغفر لهم وشاورهم في الأمر فإذا عزمت فتوكل على الله إن الله يحب المتوكلين

Abu Al-Hasan Al-Qummi schreibt: Es ist besser für jene, die auf ihren Herrn, bezüglich der Erhebung des Imams, hören und das Gebet verrichten und ihre Angelegenheiten durch Beratung regeln, indem sie das, was ihnen befohlen wurde, annehmen und sich mit dem Imam beraten, betreffend ihrer von ihm benötigten Angelegenheiten ihres Glaubens, genau so wie es Gott sagte: »Hätten sie es aber vor den Gesandten und vor jene gebracht, die unter ihnen die Befehlsgewalt besitzen, dann würden es sicherlich die unter ihnen, die es entschleiern könnten, wissen.«” (4:83) [Tafsir Al-Qummi, Band 2 Seite 277]

قال الشيخ أبو الحسن القمي رضي الله عنه: والذين استجابوا لربهم قال: في إقامة الامام وأقاموا الصلاة وأمرهم شورى بينهم اي يقبلون ما أمروا به ويشاورون الامام فيما يحتاجون إليه من امر دينهم كما قال الله: ولو ردوه إلى الرسول وإلى اولي الامر منهم

Fadl Ibn Hasan berichtete, dass der Prophet Muhammad (s.) sagte: „Es gibt keinen Mann, der mit einem anderen eine Beratung abhält, ohne dass er zum rechten Wandel geleitet wird.” [Majma’-ul-Bayan von Abu Ali At-Tabarsi, Band 9 Seite 57]

عن فضل بن حسن رضي الله عنه قال: وقد روي عن النبي صلى الله عليه وسلم أنّه قال: ما من رجل يشاور أحداً إلا هدي إلى الرشد

Auch die Anhänger von Umar erwähnen das Gegenteilige.

Ali Ibn Abi Talib (a.) berichtete, dass er zum Propheten Muhammad (s.) sprach: „O Gesandter Gottes, wie verhält es sich, wenn uns eine Angelegenheit begegnet, über die nichts im Qur’an offenbart wurde und die nicht in deiner Sunnah zu finden ist?” Er antwortete: „Haltet zwischen den gläubigen Gottesdienern eine Beratung darüber ab und lasst die Lösung für diese Angelegenheit nicht auf einer persönlichen Meinung basieren.” [Ad-Durr-ul-Manthur von As-Suyuti, Band 6 Seite 407]

 وأخرج الخطيب وابن عساكر عن علي قال: يا رسول الله أرأيت ان عرض علينا أمر لم ينزل فيه قرآن ولم يقض فيه سنة منك قال تجعلونه شورى بين العابدين من المؤمنين ولا تقضونه برأي خاصة

Abdullah Ibn Abbas berichtete, dass er zum Propheten Muhammad (s.) sprach: „O Gesandter Gottes, was ist zu tun, wenn wir mit einer Angelegenheit konfrontiert werden, über die nichts im Qur’an offenbart wurde und die nicht in deiner Sunnah zu finden ist?” Er antwortete: „Ihr solltet unter den gläubigen Gottesdienern eine Beratung darüber abhalten und die Lösung für diese Angelegenheit nicht auf einer persönlichen Meinung basieren lassen.” [Majma’-uz-Zawa’id von Al-Haitami, Band 1 Seite 178]

وعن ابن عباس قال قلت يا رسول الله أرأيت ان عرض لنا أمر لم ينزل فيه قرآن ولم تمض فيه سنة منك قال تجعلونه شورى بين العابدين من المؤمنين ولا تقضونه برأي خاصة

Wenn also die Beratung nicht der Ernennung eines Nachfolgers dient, woher erfahren wir dann, wie die Nachfolgeschaft bestimmt wird? Der Qur’an selber gibt uns Auskunft darüber:

„Gott hat denen von euch, die glauben und gute Werke tun, versprochen, daß Er sie zu Nachfolgern auf der Erde bestellen wird, wie Er diejenigen, die vor ihnen lebten, zu Nachfolgern bestellt hat.” [An-Nur 24:55]

وعد الله الذين آمنوا منكم وعملوا الصالحات ليستخلفنهم في الأرض كما استخلف الذين من قبلهم

Nun müssen wir uns die Frage stellen, wie diejenigen, die vor ihnen lebten, bestellt wurden? Fand eine Beratung statt, wie es die Irrenden beanspruchen, oder wurden sie von Gott Selber ernannt?

„Ich bin es, Der auf der Erde einen Nachfolger einsetzt.” [Al-Baqarah 2:30]

إني جاعل في الأرض خليفة

„O David, Wir haben dich zum Nachfolger auf der Erde bestellt.” [Sad 38:26]

يا داوود إنا جعلناك خليفة في الأرض

Und Moses sagte zu seinem Bruder Aaron: „Sei mein Nachfolger bei meinem Volk.” [Al-A’raf 7:142]

وقال موسى لأخيه هارون اخلفني في قومي

„Gott hat Adam, Noah, die Familie von Abraham und die Familie von Imran vor allen Weltenbewohnern auserwählt.” [Al Imran 3:33]

إن الله اصطفى آدم ونوحا وآل إبراهيم وآل عمران على العالمين

Er sprach: „Ich mache dich zum Imam für die Menschen.” Er (Abraham) sagte: „Und auch welche von meiner Nachkommenschaft.” Er sprach: „Mein Bund erstreckt sich aber nicht auf die, die Unrecht tun.” [Al-Baqarah 2:124]

قال إني جاعلك للناس إماما قال ومن ذريتي قال لا ينال عهدي الظالمين

„Gott nahm den Bund der Kinder Israels entgegen. Und Wir ließen aus ihren Reihen zwölf Führer erstehen.” [Al-Ma’idah 5:12]

ولقد أخذ الله ميثاق بني إسرائيل وبعثنا منهم اثني عشر نقيبا

„Und Wir haben aus ihren Reihen Imame bestellt, die nach Unserem Befehl leiteten. [As-Sajdah 32:24]

وجعلنا منهم أئمة يهدون بأمرنا

Und ihr Prophet sagte zu ihnen: Gott hat euch Talut zum König eingesetzt. Sie sagten: Wie sollte er die Königsherrschaft über uns erhalten, wo wir doch eher Recht auf die Königsherrschaft haben als er und ihm kein beachtliches Vermögen zuteil wurde? Er sagte: Gott hat ihn vor euch auserwählt und ihm darüber hinaus ein größeres Maß an Wissen und Körperstatur gegeben. Und Gott läßt Seine Königsherrschaft zukommen, wem Er will. Und Gott umfaßt und weiß alles. [Al-Baqarah 2:247]

وقال لهم نبيهم إن الله قد بعث لكم طالوت ملكا قالوا أنى يكون له الملك علينا ونحن أحق بالملك منه ولم يؤت سعة من المال قال إن الله اصطفاه عليكم وزاده بسطة في العلم والجسم والله يؤتي ملكه من يشاء والله واسع عليم

„Dein Herr erschafft und wählt, was Er will. Sie aber haben nicht die Möglichkeit zu wählen. Preis sei Gott! Und erhaben ist Er über das, was sie (Ihm) beigesellen.” [Al-Qasas 28:68]

وربك يخلق ما يشاء ويختار ما كان لهم الخيرة سبحان الله وتعالى عما يشركون



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