Frage:
Einige Muslime vertreten die Meinung, dass der arabische Begriff „Duʿāʾ” (دعاء) ausschließlich „Anbetung” bedeuten würde und sich nur an Gott und niemals an Menschen richten dürfte, entspricht dies dem Sprachgebrauch des Qurʾān?
Antwort:
Im 38. Vers des 3. Kapitels „Āl ʿImrān” heißt es:
هنالك دعا زكريا ربه قال رب هب لي من لدنك ذرية طيبة إنك سميع الدعاء
„Dort rief (Daʿā) Zakaria seinen Herrn. Er sprach: »Herr, schenke mir gute Nachkommen von Dir. Du bist der Hörende des Rufs (Duʿāʾ).«”
3-38
Im 5. & 6. Vers des 71. Kapitels „Nūḥ” heißt es:
قال رب إني دعوت قومي ليلا ونهارا فلم يزدهم دعائي إلا فرارا
„Er sprach: »Herr, ich rief (Daʿā) meine Leute Tag und Nacht, doch mein Ruf (Duʿāʾ) hat sie nur in ihrer Flucht bestärkt.«”
71-56
Aṭ-Ṭabarī schreibt auf der Seite 291 im 23. Band von seinem Tafsīr:
فلم يزدهم دعائي إياهم إلى ما دعوتهم إليه من الحقّ الذي أرسلتني به لهم إلا فرارا
„Mein Ruf (Duʿāʾ) an sie zu dem, wozu ich sie an Wahrheit rief (Daʿā), mit der Du mich zu ihnen entsandt hast, bestärkte sie nur in ihrer Flucht.”
tafsir-e-tabari-b-23-s-291
Aṭ-Ṭabarsī schreibt auf der Seite 101 im 10. Band von Majmaʿ-ul-Bayān:
لم يزدادوا بدعائي إياهم إلا فرارا من قبوله
„Mein Ruf (Duʿāʾ) an sie bestärkte sie nur in ihrer Flucht vor seiner Akzeptanz.”
majma%c2%b3-e-bayan-b-10-s-101
Anmerkung:
Es geht nicht darum, wie der Begriff „Duʿāʾ” (دعاء) zu verstehen ist, sondern dass er im Sprachgebrauch des Qurʾān nicht alleine für Gott verwendet wird.


Schreibe einen Kommentar